Freitag, 27. März 2009

die fundamentals sinken, die inflation nicht...

magen-darm-grippe ist was unangenehmes, aber zumindestens überlebt man es 023.gif, daher auch meine allgemeine ruhe die letzten tage.


folgende info von Mr.Dax brachte mich auf den gedanken, mal ein paar grundsätzlichkeiten zum ölpreis zu verfassen, welche aktuell auch noch durch Matt Simmons, einem texanischen investmentbanker unterstützt wurden.

Zur Frage: "Haben wir an den Börsen den Boden schon gefunden?"

Auf der Homepage von "Mr. Dax" (Dirk Müller) hierzu eine äußerst interessante Grafik. Sie verdeutlicht, das selbst der massive Meltdown von Oktober 08 bis Heute in der Gesamtbilanz den Aufwärtstrend des Dow kaum beeinflusst hat (vgl. Chart unter dem Text).



in der für mich typischen art, drücke ich es wieder umgangssprachlich, ohne schnörkel aus.

zuallererst:
der hype beim öl die letzten 2 wochen, habe noch nichts mit einer grundsätzlichen trendwende auf dem ölmarkt zu tun.
der 1. hype war die hoffnung auf einen grossen opec-cut, der ausgeblieben ist und der 2. hype war kein ölpreisanstieg, sondern der ausdruck des dollar-verfalls, ausgelöst durch heli-bens ankündigung die eigenen staatsanleihen aufzukaufen.
eine fast schon panikartige flucht aus dem dollar, in alles mögliche andere, war die direkte folge.

der USD fiel gegenüber dem euro um satte 5$, der ölpreis "legte zu" um satte 5$ .... und hat sich auf diesem niveau auch die letzten tage gehalten.
ohne einen weiteren dollarverfall, gab es also keinen weiteren ölanstieg.

da die EZB anfängt nachzuziehen, wars das erstmal und der dollar bewegt sich wieder strong auf die 1,30 zu.

soweit die kurzfristige betrachtung.
an den fundamentaldaten bzgl. öl hat sich NICHTS geändert.


1. teil
folgender grundgedanke liegt dem zugrunde.
der ölpreis den wir momentan haben, ist ein realer.
der aktuelle ölpreis, inflationsbereinigt betrachtet entspricht durchaus dem niveau der 80/90ziger jahre. (um die $20)
erst ab lostreten der greenspan-blase ab 2001, begann der riesige rohstoffhype. unterstützt durch rogers u.ä. kollegen mit ihren fonds.

viel spekulatives kapital floß im laufe dieser jahre in die rohstoffmärkte.
ein rohstoff-HF nachdem anderen wurde aufgelegt..... etc. pp.

dann drücke hank paulson am 15.7.2008 den reset-knopf.
unmengen an HFs kollabierten und sunsummen des virtuellen kapitals floß nicht nur aus den aktienmärkten, sondern auch aus den rohstoffmärkten wieder ab.

2. teil:
auf grund des stetig steigenden preises die letzten 8 jahre, haben sich die förderstaaten mit ihren haushalten natürlich (wie immer bei politikern) darauf eingestellt und haben immer mehr ausgaben gestartet.

um diese gigantischen ausgaben zu schultern braucht es einen ölpreis zwischen 60 und 90$ (je nach land).
deswegen brüllten auch alle: das ein preis von 75 ein reeller preis sei.
reell vielleicht für diese haushalte, aber nicht für das produkt an sich.

die erstehungskosten für WTI in den usa/festland liegen bei um die 20$, je nach region/feld.
+ den profit für die branche sind wir bei ca. 30$ "absoluter boden".
wo stoppte WTI nochmal ? 023.gif


abschluss:
d.h. bei preisen von 40 bis 50 haben wir es mit einem preis zu tun, mit dem alle, die einigermaßen seriös haushalten (und nicht wie die VAE sich gnadenlos verzockt haben), mehr oder weniger gut und zufrieden leben können.

die weltwirtschaft ist weiter am schrumpfen, die ölnachfrage geht weiter zurück, so schnell kann gar nicht gedrosselt werden .... und muss bei preisen zwischen 40 und 50 auch gar nicht.
ab 50 wird die produktion sogar wieder hochgefahren (das zumindestens kündigte russland diese woche an)

erst mit dem einsetzen der hyperinflation, die jetzt losgetreten wurde
werden wir erheblich steigende ölnotierungen sehen .... dann allerdings schlag auf schlag.
ich werde jetzt jede woche die geld-öl-ratio posten, denn diese wird etwas sein, was einigermaßen bestand hat und zumindens als indikator dienen kann.
(deswegen war ja auch immer meine aussage, sich in den 30/40zigern langfristig long zu positionieren ist genauso kaufkraftrettung, wie das physische engagement in gold/silber bislang)


aktuell kauft 1 unze gold, 17 barrel öl.


gruss
IT


Dienstag, 17. März 2009

da ist der eigentliche ausbruchsfaktor. ...

jetzt wird offiziell auch aus dieser richtung geschossen:

Doch den allgemeinen Trend zum Ölpreisverfall wird das wahrscheinlich nicht umkehren.


Zudem haben die USA unmissverständlich zu verstehen gegeben, dass sie einen unbegründeten Preisanstieg bei den Energieträgern nicht gutheißen würden.


Zu den Branchen gehörte auch die Ölindustrie: Future-Geschäfte haben sich in den letzten Jahren in eine Art alternative Währung entwickelt, in welche die Börsenjobber ihr Geld steckten.

da ist der eigentliche ausbruchsfaktor.



Auch die russischen Ölkonzerne gehen nicht selten auf diese Weise vor. Einer der wenigen langfristigen Verträge ist der auf 20 Jahre angelegte Vertrag von Rosneft über Öllieferungen nach China über eine Abzweigung der Ostsibirien-Pazifik-Pipeline. Das allerdings war Chinas Forderung als eine der Bedingungen für einen Kredit von 25 Milliarden Dollar für den Bau der Leitung.

nur damit könnten sie das "preis-findungs"monopol der NYMEX brechen.
aber diesbezüglich muss russland noch viel lernen.



http://de.rian.ru/analysis/20090317/120607729.html

mein fundstück der woche:

mein fundstück der woche:

"Händler begründen den Kursanstieg des schwarzen Goldes auf ein 2-Monatshoch mit der Hoffnung der Marktteilnehmer, dass die Rezession Ende dieses Jahres zu Ende gehen könnte."


hat den jemand was ins glas gekippt ???
oder kann mir jemand sagen was die geraucht haben ?? Smile

....
und solchen typen vertrauen hunderte millionen von menschen ihre altersvorsorgen an ... na mahlzeit Cool


aktuell notiert WTI bei 49,30 (mai), 48,35 (april) ... aber ich bleibe bei meiner prognose.
u.U. hat dies jedoch was mit der warnung von PIMCO vor den staatsanleihen zu tun:
http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2009-03/13334055-pimco-inflation-wegen-konjunkturmassnahmen-vor-explosion-009.htm

wenn das allerdings um sich greift, dann ist sowieso game-over
und alle rohstoffnotierungen in USD sind obsolet.


gruss
IT

Montag, 16. März 2009

der gewünschte boden ist die 40

heute (montag) war wieder ein mega spannender tag.

erwartungsgemäß fiel der ölpreis nach offizieller bekanntgabe,
das es vorerst keinen weiteren opec-cut geben wird,
bis auf 43,60 ab.

insbesondere punktgenau zu beginn des londoner handels sah man sie wieder, die kollegen.

was danach passierte, inbesondere gestartet mit dem handel an der nymex in NY, nennt man dollar-korrektur,
denn in euro gerechnet hat sich der ölpreis faktisch kaum bewegt.

dollar um $2 runter, öl um $2,50 "rauf".
diese umschichtungen von einer "währung" in die andere gibt es immer wieder, wenn die zahlen aus den usa allzuschlecht erscheinen mögen.

der elektronische handel hat gestern abend (16.3.) bereits den rollover von april auf mai-kontrakt vollzogen, d.h. der nun gehandelte aktuelle kontrakt ist der mai.


besonders hervorzuheben hierbei ist, das der contango erheblich zusammengeschrumpft ist, im vergleich zu den vergangenden monaten.
in der spitze lag dieser vor 2 monaten bei satten $8 differenz, auf mittlerweile nur noch 60 cent differenz.
die nachwirkungen des erwarteten opec-cuts sind hierbei immer noch eingepreist.

wichtig nochmal anzumerken ist jedoch, das in der letzten woche grosse shortpositionen in NY eröffnet wurden, die mittlerweile den höchsten wert in den letzten 4 monaten erreicht haben.


dem ölpreis fehlt ab jetzt der entscheidene impuls.
die opec sitzung ist vorbei. die nächste steht erst wieder im mai an, die nachfrage sinkt weiter und am mittwoch werden wir uns wieder "überraschen" lassen können das cushing weiterhin im öl ersäuft.

impulse für einen steigenden ölpreis könnten lediglich,

- eine anziehende wirtschaft (hehe),
- eine real am markt ankommende inflation oder aber
- ein spekulatives interesse der jungs, sein

keiner der 3 punkte ist derzeit (diese wochen) zu erkennen.
d.h. für den ölpreis es geht wieder bergab.


eines scheint mittlerweile jedoch offensichtlich festzustehen, der gewünschte boden ist die 40 und alle die anleger die sich unter 40 langfristig long positioniert haben dürften zufrieden und entspannt in eine schwarz-goldene zukunft blicken 023.gif.

gruss
IT

Sonntag, 15. März 2009

Opec lehnt Kürzung der Fördermenge ab

sorry das ich erst jetzt auf die fragen antworten konnte, da ich das WE über mit freunden auf einer offroad-tour gewesen bin.


wie bereits vorher von mir gesagt:
wird es den opec-cut nicht geben !

auf grund dessen wird es für alle die, die wieder mal panikartig auf den davon-fahrenden-öl-zug aufspringen wollten die letzten 1,5 wochen, um ja nix zu verpassen Smile , nach diesem sonntag eine böse überraschung geben, nämlich den teil,- oder totalverlust ihres investments durch einen fallenden ölpreis.

gruss
IT


ps: wer den faden aufmerksam gelesen hat, weis wann ca. die wende kommt und die street auf einen steigenden preis geht.
nämlich dann, wenn diese short attacken (siehe freitag) ausbleiben.


Freitag, 13. März 2009

JPMs hedgefond geriet unter beschuss

ich habe mich bis jetzt, aus aktuellem anlaß, die letzten beiden wochen zurück gehalten, doch nun wollen wir forums-technisch auf zu neuen wegen, also werde ich auch mein steckenpferd wieder aufnehmen und die aktuelle situation am wichtigsten rohstoffmarkt der welt wieder mit kommentaren und info, abseits des mainstream, vermitteln.


fassen wir die letzten 3 wochen zusammen:

1.
JPMs hedgefond geriet unter beschuss, den ölmarkt zu manipulieren.
ist an sich keine neuigkeit, konnte jeder auch schon vor monaten lesen der kontraktabellen lesen kann (soll es ja einige von geben die das gelernt haben).
auf grund dessen hörten zwischenzeitlich die massiven short attacken auf (der kluge trader und investor hat sich entsprechend positioniert)

2.
alles wartet auf den opec-cut am 15.3.2009.
auf grund dessen vollführte der ölpreis eine wahre achterbahnfahrt die letzten 1,5 wochen.
von 40 auf 48, wieder runter auf 42 und wieder rauf auf 47.

zum verständnis:
das sind immer satte 15 bis 20% rauf und runter.
händler drehen durch .... analysten schreiben im stundentakt andere begründungen dafür ... und kaum ein mensch achtet auch nur ansatzweise offensichtlich auf die genauen bewegungen .... ist natürlich auch schwer, wenn man immer nur die stunden,- und tagesbasis sieht .... und die minutenbewegungen außen vor lässt und nur charttabellen analysiert.

fast punktgenau lässt sich mittlerweile voraussagen wer wann kauft und verkauft.


der opec-cut wird in dem ausmaß nicht kommen !!
der markt geht von 250.000 bis 1 mio barrel aus.
dies trieb den preis bis auf 47/48 .... als ob es morgen kein öl mehr gäbe .... Smile .... und die jungs setzten ihn wieder dahin wo er hingehört.

bleibt der cut bei oder unter 1 mio werden wir die nächsten tage wieder einen preis sehen der gen süden rauscht .... denn an den fundamentals hat sich nichts geändert.


3. gestern/heute hatten wir die ganz normale dollaranpassung.
dollar um 3 runter, öl um 3 rauf .... nix marktbewegung im eigentlichen sinne.


4. ja, die tanker füllen sich .... aber noch ist der moment nicht gekommen.
in april we will see .....
hatten wir alles im dezember bereits prognostiziert.


abschluss:
ich weis mittlerweile aus vielen zuschriften, warum der ölmarkt für viele auch so sekundär ist ... weil sie nicht selber daran partizipieren können (anders als beim EM händler um die ecke).
dabei übersehen sie, das der ölmarkt wesentlich relevanter für ihr leben ist (auf mittelfrist), als die unzen die sie gebunkert haben.


realitätsverweigerung auch unter den EM-Fans ziemlich weit verbreitet, es regiert eher das prinzip hoffnung.
nochmal als zusatz, auch wenn es nicht in den ölthread gehört:
wer EMs gekauft hat um damit in 1-2 jahren gewinne einzufahren, wird nicht nur schwer enttäuscht sein, sondern auch haus und hof verlieren, wenn er alleine darauf setzt.


gruss
IT

ps: am montag kommt die grosse überraschung ....