Montag, 14. Dezember 2009

Mexico und seine "Wette" auf $57 / Barrel

mal wieder aus der grundsatzthematik von peak und a-oil zum tagesgeschehen, da es sich grade anbietet auf grund einiger meldungen,
zb das "mexico auf einen oelpreis von $57 "wettet"".


das ist natürlich unfug.
erstmal "wettet" nicht "mexico" auf solch einen preis, sondern ein bestimmter regierungsmanager (welcher auch ein mensch ist und damit fehler machen kann) und zudem ist nicht jedes absicherungsgeschäft automatisch eine spekulation auf einen bestimmten preis.


hierzu ein beispiel (gilt im kleinen, wie im großen), "ich" immer als 3.person gemeint:

wenn ich verkaufsaufträge (shorts) zb bei $67 plaziere, heist dies nicht automatisch das ich davon ausgehe, das der preis von $67 kommt.
ich sichere mich nur gegen unverhergesehende preisausschläge ab.

solche orders (pendingorder) werden normalerweise an bestimmten marken, gestaffelt gesetzt, da davon auszugehen ist, wenn der kurs bis dahin rutscht oder steigt, er die richtung erstmal beibehält (wie weit auch immer)

diese pendings sind natürlich im markt bekannt (nicht namentlich den jeweiligen grossen und kleinen kunden zugeordnet, aber in der masse sind sie bekannt).

wenn jetzt also viele investoren/spekulanten zb an der "todeslinie" bei $65/barrel shorts einstellen (gestaffelt nach unten), heist dies nicht automatisch das sie davon ausgehen das der preis noch tiefer fällt (wenn sie dies täten, wären sie jetzt schon bei 69,70 short).
sie sichern sich nur ab, zb auch um die konten abzusichern.
je nach moneymanagment des einzelnen anlegers/fonds werden die pendings höher oder tiefer eingestellt.


den hobbyzockern mit ihren zertifikaten und optionsscheinen (die sich in diversen foren weltweit rumtreiben) ist diese funktionsweise wohl besser bekannt unter stop/loss.
nur der markt ist kein CFD-dealer/bank/emmitent.
reale märkte setzen immer einen gegenpart voraus, der bereit ist mir zu dem und dem preis meine kontrakte abzukaufen.

im beispiel von zertifikaten, optionsscheinen und CFDs ist der gegenpart immer der dealer/bank/emmitent.


aus diesem grund ist es für die marketmaker auch so leicht bestimmte "todesgrenzen" nach unten und oben zu durchbrechen (so dies denn gewollt ist), weil sie die ganzen pendings kennen und schon vorher wissen was automatisch passieren wird.


ich kann die folgende aussage nicht belegen:
aber was glaubt ihr denn, wer die ganzen (long)orders nach unten "einsammelt", bzw. eindeckt (wo von vielen selbsternannten experten der spruch gefaselt wird "greife niemals in ein fallendes messer") ??

ALLE verkaufen nur noch ---- ja ne, is klar ---- wenn dem so wäre, wäre der kurs ganz schnell 0,00+.


das gleiche lässt sich bei allen instrumenten/produkten anwenden.
bei währungen sind die "einsammler" im zweifel die jeweiligen zentralbanken.
sehr schön zu beobachten die letzten wochen beim euro (allerdings in umgekehrter situation, da der ezb ein zu teurer ein dorn im aufapfel ist).


das soll es erstmal gewesen sein, denn ich denke die grundsätzliche aussage die ich damit machen wollte, ist klar geworden.

ich erinnere hierzu nochmal an die schlagzeilen aus dem späten frühjahr/sommer die titelten "hedgefonds setzen auf oelpreis unter $50".
NEIN taten sie eben NICHT.
sie handelten nur nach der devise: "wenn ...., dann ...." - übersetzt:
"sollte die erholung nicht nachhaltig sein und die marketmaker den preis doch nochmal gen süden prügeln, dann schützen wir unsere positionen."

DENN: am future-markt gibt es kein stop/loss !!!
wenn ich meine gewinne aus long-positionen nach unten absichern will, MUSS ich zwingend pending-shorts eingehen.


aber qualitätsjournallien, wellenreiter und zerti"spezialisten" ignorieren gerne fundamentale zusammenhänge Smile .


viele grüsse
IT