Sonntag, 10. Mai 2009

(china und mehr) mein kommentar zu einem mit-trader

hallo GG,

deine überlegung mit china ist nicht ganz verkehrt, es ist hierbei jedoch zu beachten das china ca. 60% seines verbrauches aus eigenproduktion deckt und ca. 40% aus fremdeinkäufen.
des weiteren werden grosse teile der 40% durch bilaterale abkommen gedeckt.
neuster coup von peking, abkommen mit den kasachen über ein kreditabkommen für $5 Mrd.
greift nicht ganz sofort, sichert aber china die strategischen vorkommen und macht sie einmal mehr unabhängig vom spot/terminmarkt.

chinas "hunger" ist hierbei also wirklich, was die auswirkungen auf den preis beträgt nicht übermässig zu überschätzen.
du musst dir strategischen entw. von china die letzten jahre bzgl. öl, im vergleich dazu sehen wie sie sich die rohstofflager für kupfer vollmachen, sowie die einkaufstouren in australien und afrika.


den brentanstieg würde ich nicht so hoch bewerten, wie den WTI anstieg und einen rückschluss auf steigenden wirtschaftsanstieg in europa würde ich da auch nicht ziehen.
brent hat sich vielmehr, m.E. im schlepptau mit WTI bewegt und der WTI anstieg ist eindeutig spekulativer natur begründet grösstenteils auf die dollarschwäche + inflationsangst.
der immer schon geltende preisunterschied zwischen brent und WTI stellt sich langsam wieder her.
(brent immer $1-2 günstiger als wti)


tip: ich würde die hälfte deines brentgewinns realisieren.
bei weiter bestehender inflationsangst die nächsten tage/wochen ... viel hängt dabei auch vom verhalten der FED UND jetzt auch EZB ab .... könnte ein weiterer anstieg auf bis zu 65 noch möglich sein. die rückschlagsgefahr auf unter 50 (weil es einfach an fundamentals fehlt) ist jedoch immens gross.
T-technisch orientiere ich mich ab 60 S.
einige die ab 55 reingegangen sind, setzen spekulativ auf steigende preise, es gibt jdoch derzeit bei non-commercials eine gleiche anzahl die auf grund der fahnenstange von wieder fallenden ausgeht.
die wahrheit der speku werden wir erst sehen sollte er die 60 reißen.


grundsätzlich halten die förderkürzungen mit dem verbrauchsrückgang immer noch nicht schritt, dadurch auch der ständig steigende lageraufbau.
und so auch immer schon meine kernaussage, solange die lager nicht dauerhaft abgebaut werden ist mit einem anhaltenden anstieg nicht zu rechnen.

t-technisch auf sicht fliegen heisst in diesem zusammenhang jedoch auch, die realen inflationsängste im auge zu behalten, denn oil ist für grosse adressen eine art alternativwährung.
mit einem echten inflationsbedingten anstieg rechne ich persönlich im moment jedoch noch nicht, von daher ist die rückschlagsgefahr bei weitem überwiegend.


nicht zu vergessen ist hierbei auch, das ein grossteil der förderer mit preisen zwischen 50 und 60 sehr gut leben können, also ein, ohne inflationsbegründeter anstieg, weit über die 60 derzeit mehr als unwahrscheinlich ist.


gruss
IT