Mittwoch, 16. September 2009

Droht in wenigen Jahren ein Rohstoffkrieg?

Sehr lesenswerter Artikel von Dirk Müller

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Droht in wenigen Jahren ein Rohstoffkrieg?

Seit vielen Monaten warne ich vor einer Entwicklung, die kaum jemand auf dem Radar hat, oder die einfach niemand sehen will. Von Washington über London und Paris bis Berlin hoffen die Regierungen, dass die chinesische Binnennachfrage anspringt und uns als Konjunkturlokomotive aus dem Schlamassel zieht. Ich halte diese Hoffnung für gefährlich. Wenn es China gelingt, die Binnennachfrage über das Niveau der kritischen Masse zu bringen, was zweifellos passieren wird, gehen unsere Probleme erst richtig los. „Kritischer Masse“ heißt, dass die Nachfrage aus der eigenen Bevölkerung so groß wird, dass die chinesischen Fabriken für die eigene Bevölkerung produzieren. Sie sind dann nicht mehr auf Exporte nach Europa und Amerika angewiesen. Jetzt könnte man denken: „Toll! Dann können wir ja auch prima nach China exportieren und uns geht’s wieder prima.“

Es wird allerdings vollkommen übersehen, dass China daran überhaupt kein Interesse haben kann, dass wir von seinem Aufschwung profitieren.

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Es wird also ein Kampf um Rohstoffe entstehen, wie er in der Geschichte noch nicht da war. Meinen Sie, in einer solchen Phase hat China Interesse daran, die Rohstoffkonkurrenten Europa und USA aufzupäppeln? Wenn Sie ihre eigene Bevölkerung langfristig auf ein ähnliches Niveau bringen wollen, wie es der Westen bereits ist – und das ist das erklärte Ziel – muss man vom exakten Gegenteil ausgehen. Sie müssen uns als Rohstoffkonkurrenten ausschalten.

(...)

China kauft seit Monaten wie vom Satan getrieben weltweit alle Arten von Industrierohstoffen wie Erze in Südamerika, Afrika und Australien. China kauft ein Bergbauunternehmen nach dem anderen. Die Erfahrung der letzten Jahre zeigt, dass China die von diesen Unternehmen geförderten Erze fast vollständig nach China leitet. Im Bereich der „seltenen Erden“ – sehr seltene aber industriell besonders wichtige Minerale - bestimmt China inzwischen über 97% der Weltproduktion. Ohne „seltene Erden“ kein Elektroantrieb, kein Akku, keine Energiesparlampe (das wäre jetzt wieder positiv zu sehen…). Den Export dieser „seltenen Erden“ hat China in den letzten Monaten stark beschränkt.

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MM:
Ich würde über diese thematik an der stelle von vielen ganz ernsthaft nachdenken.

ich bin keine freundin der chinesen und glaube auch nicht wie viele andere so mantra-mäßig an ihre überlegenheit und genialität.
wie menschlich sie doch sind, kann man sehr gut im süden und in HK beobachten.

aber die tatsachen und aktionen sprechen eine eindeutige sprache.

politisch:
china hat einen "partner/gegner" auf den weltmärkten und genau wie die amerikaner, akzeptieren auch die chinesen nur stärke.
die europäer sollten sich da keinen hoffnungen hingeben.
sie spielen schlicht und einfach kaum eine rolle ....
....
ebenso wenig wie der euro (nur dies wird sich erst in den nächsten wochen zeigen)


am rande:
ein wechselkursverhältnis EURO/USD von 1:1 sehe ich auf mittelfrist, nicht nur als spekulation, sondern als zwingende logik an.

im gegensatz zu anderen sehe ich jedoch ein wechselkurs USD/Gold dann nicht bei 600:1, sondern eher bei 1000+:1,
mit der konsequenz das das wechselkursverhältnis EURO/Gold ebenso 1000+:1 betragen wird.

china wird, solange es geht den yuan im festen wechselkurs zum USD halten. erst wenn sie nicht mehr zwingend auf den export angewiesen sind, werden sie ihn evtl. freigeben.


abschluss:
im gegensatz zu europa sind die amerikaner nicht gezwungen rohstoffe (für harte währung) zu importieren.

vielleicht sollte das den leuten in berlin, paris und london mal jemand sagen.
wobei ich mir nicht sicher bin das die jungs in paris das nicht wissen.
europas (deutschlands) rohstofflieferant sitzt in moskau (weil wir dort mit arbeitskraft und produkten wahrscheinlich einkaufen gehen können), auch wenn das einigen österreichern nicht passen mag.


gruss
IT