Donnerstag, 15. Oktober 2009

krank - oder doch nicht krank ?


tja, das ist hier die frage.
WTI ist heute in der spitze bis auf 77,90 USD geklettert (brent marschiert im gleichschritt schön mit).

das ist ein anstieg um sage und schreibe 3 USD an einem tag
und das obwohl sämtliche anderen versusse runtergehen, bzw stehen bleiben.
(euro, CAD, gold)


das sei die inflation, sagen die einen.
aha.
das seien die infaltionsängste sagen wieder andere.
aha.
das sei der schwache usd, meine die dritten.
oho.
oel bewegt sich im zuge der aktienmärkte, meinen wieder welche.

(um 3$ an einem tag, bei gleichem usd ?)


nun gut, die lagerbesände der destillate in den USA haben abgenommen letzte woche.
das sei ein zeichen für vermehrten verbrauch, sagen die aus dem zoo.
nun denn, wird schon stimmen, wenn die das sagen.

die rohoelbestände hingegen nahmen um knapp 400.000 barrel zu.
und diese sind ja bekanntlich das vorprodukt für die anderen, wurden aber von den raffinerien nicht nachgefragt ... bei steigendem verbrauch schon irgendwie komisch ... aber mein weltbild ist ja sowie verquer.


ich persönlich sehe 2 gründen dafür:

1.
viele haben sich die letzten wochen zurück gehalten, weil se zurecht die scharfe korrektur erwartet haben, die, dem schwachen dollar sei dank, bislang ausgeblieben ist.
jetzt steht der roll-over, also kontraktwechsel an, man hat aber lieferverpflichtungen für november, also muss man auch tage zuvor zukaufen um diesen nachkommen zu können.
ob man jetzt papierinstrumente eindecken muss oder die suppe wirklich liefern muss, spielt hierbei keine rolle ... beides treibt den kurs in einer art von strohfeuer.

2.
auch in den rohstofffonds sitzen die anal-ysten (wie pispers so schön formuliert 023.gif) .... und da ja beim dow von 10.000 jetzt feststeht, das es nächstes jahr mit der realwirtschaft wieder bergauf geht, muss man sich natürlich schnell noch mit billigen oel-kontrakten eindecken, da die beim dow von 13.000, ja dann wieder unerschwinglich sind Smile .

in diesem fall trifft es also schon zu, das der oelpreis diese woche schon was mit dem dow zu tun hat.


wohl denn mir fehlt der glaube, bzgl. der erholung der realwirtschaft und wie sich hohe energiepreise auf eine real schwache wirtschaft auswirken, können nur akademiker (MBAs) nicht ausrechnen, denn im gegensatz zu den aktienmärkten existieren die energiemärkte nicht im luftleeren raum.


ich persönlich, wie ich des öfteren schrieb, sehe die nächste verprügelungsaktion dicht voraus, denn im gegensatz zu den aktienmärkten ist ein hoher oelpreis weder im sinne der verbraucher, der industrie und noch viel wichtiger auch nicht im sinne der FED und der us-regierung.


gruss
IT

ps: wärmstens ans herz legen möchte ich dazu den heutigen marktkommentar von herrn gehrt.
http://www.system22.de/archiv.html