never beds against the street :-)

aus aktuellem anlaß, zum weichpapier aus der FTD. http://www.ftd.de/boersen_maerkte/aktien/rohstoffe/:WTI-%D6l-im-Zwielicht-Riesenfonds-verzerrt-Roh%F6lpreis/478972.html?p=1 die "riesen weltneuheit" muss denn dann auch gleich mal publik gemacht werden interessant natürlich, wie nicht anders zu erwarten und bereits von mir ja anfang januar gepostet, die üblich verdächtigen hinter dem fond. (Barclays, Morgan Stanley, JP Morgan und die Royal Bank of Canada) never beds against the street typisch für die top-journalisten der FTD natürlich die äußerst interessanten "jahresvergleiche", die an den haaren herbei gezerrt werden, wie es einem grad in den kram passt. da wird die abnahme der WTI kontrakte um 14% von 2008 auf 2009, in zusammenhang gebracht mit der zunahme der brent-kontrakte um 14% von 2008 auf 2009. ziemlich aussagekräftig für einen jahresvergleich mit einem jahr das noch nichtmal 2 monate alt ist . "marktteilnehmer wechseln die sorte" aha als ob zb den europäischen kunden jetzt soviele sinnvolle ausweichmöglichkeiten blieben und sie ja vorher alle WTI gekauft haben und nur weil das jetzt etwas billiger ist, die alle auf das teurere brent umsteigen. sehr einleuchtend, find ich cool - europäer unterstützen andere europäer .... vereintes europa halt . also, lassen wir die schreiberlinge mit ihren tollen erklärungen wieder links liegen und kommen wir zurück zur realität. die us-bestandsdaten kamen heute wieder heraus und haben erneut um 700.000 barrel zugelegt, auf mittlerweile 351 Mio barrel. (da rüstet wohl jemand auf) das war zwar nicht soviel wie der "markt", sprich die analysten angenommen hatten, aber immerhin eine erneute satte steigerung, wenn man bedenkt (wie schon des öfteren geschrieben, das cushing bald im öl ersäuft. der grundsätzliche "natürliche" boden für rohöl, egal welcher sorte, liegt nunmal, wie auch schon öfter beschrieben bei um die 40 USD. WTI notiert aktuell bei ca. 42,50, brent bei 44,20 und Opec-öl bei 39,60. grundsätzlich beachtet sollte werden das sich opec-öl, trotz aller bisher getroffenden massnahmen nicht von WTI-preis abkoppeln konnte, sondern mit 1-2 USD schwankung immer schön in die gleiche richtung marschiert, während brent mittlerweile ein "eigenleben" führt und die heftigen schwankungen von WTI, auf grund der abnehmer-struktur für nordsee-öl nicht mitmacht, jedoch vom grundsätzlichen (auf monatsfrist betrachtet) preis-level sich auch weiterhin am WTI orientiert. WTI als referenzmarke "ablösen" zu wollen ist genauso ein humbug und BS, wie den USD, innerhalb des fiat-system, als leitwährung. nichts weiter als nebelkerzen und gequarke. solange dieses währungssystem so existiert, wie es jetzt existiert, wird der preis für rohöl an der nymex gemacht ! punkt ! wichtig: das der preis zum kontraktende hin sinkt, hat unabhängig von einigen spekulativen anlegern, einen ganz einfachen und simplen grund, den ich anhand eines beispieles (dieses aprilkontraktes) verdeutlichen will. alle echten teilnehmer (damit meine ich abnehmer) die lieferung im april auf sicher haben wollen, haben im märz gekauft. zum kontraktende hin werden (ohne spekulanten) damit automatisch die nachfrager weniger, denn alle die im april geliefert bekommen wollen, haben bereits gekauft. die wenigsten warten damit bis zu den letzten 72 stunden. das sorgt in einem normalen marktumfeld (ohne grosse spekulationen auf einen höheren preis) automatisch für einen nachfragerückgang in den letzten tagen eines kontraktes. dies ist ein völlig normaler vorgang und schon seit ewigkeiten so. das es in einem solchen geringen volumenumfeld natürlich für drücker wesentlich einfacher ist den preis zum kontraktende nach unten zu drücken, ist auch logisch. man erkennt drücker grundsätzlich an den short-attacs (genügend charts dazu habe ich bereits veröffentlicht). ebenso erkennt man jedoch auch anstiege sehr sehr gut, an heftigen sprüngen. liegen diese sprünge nicht vor, sondern gibt es einen stetigen aufwärtstrend in kleinen schritten, sind dies normale marktteilnehmer die sich eindecken. einer der gründe warum es (für spekulative teilnehmer) derzeit auch noch zu früh ist, den april kontrakt zu shorten. obwohl der preis gestern um satte 3 USD (ca. 8%) gestiegen ist. abschluss: das spekulative moment ist derzeit im öl noch wenig vertreten (die drücker sind hiermit nicht gemeint). dies könnte sich allerdings schlagartig ändern, wenn der Dow die 7000 nach unten durchbricht. doch genau dies ist einer der gründe (die anderen sind auch mehrfach von mir benannt worden) warum der öl-preis mit aller macht in der range von 35 bis 50 gehalten wird. die fokussierung für den "systemerhalt" sollte nicht nur alleine auf den goldpreis gelegt werden ... wichtiger als gold ist für viele papieranleger (dazu zählen grade auch fonds und versicherungen) das öl als ausweich-investment, denn im gegensatz zum gold, kann sich hier die fond-industrie sagen (und das tut sie auch): dies ist ein investment das verbraucht/gebraucht wird. doch solange sie erfolgreich verhindern das der ölpreis über 50 USD steigt, und volatil immer wieder bis unter die 40 knallt, werden auch die grossen scharen an anlegern/fonds ausbleiben. der ölpreis ist wesentlich politischer als der goldpreis. auch wenn dies manchem nicht schmecken mag. gruss IT